Eine Begegnung mit Frauen, die die Gewalt des Patriarchats am eigenen Leib erfahren haben und ihre Geschichten körperlichen und psychischen Missbrauchs erzählen. In Zusammenarbeit mit der NGO CEDAW hat Mona Simon das „Dignity Project“ initiiert, das Opfern häuslicher Gewalt in Kambodscha eine Stimme und ein würdevolles Gesicht gibt. Dafür hat sie Betroffene in Fotostudios in Phnom Penh getroffen, in denen normalerweise opulente inszenierte Hochzeitsfotos gemacht werden. Die Frauen wurden aufwändig geschminkt und frisiert und präsentieren sich in kostbaren goldenen Kleidern: Allein, ohne ihren Mann, selbstermächtigt. „Das Mädchen ist ein weißes Tuch, der Junge ist Gold“ heißt ein bekanntes kambodschanisches Sprichwort, das Mona Simon hier zugrunde legt und umdreht. Im Rahmen des „Dignity Projects“ dürfen die Frauen leuchten, ihre Geschichten öffentlich machen und Respekt und Wertschätzung erfahren statt Spott und Verurteilung, die ihnen in ihren Familien und der Gesellschaft so oft entgegengebracht werden. Die Spuren und Narben ihrer Gewalterfahrungen sind sichtbar, auch wenn sie von goldenen Bordüren überdeckt werden, doch die Selbstermächtigung, die sie sich durch das Teilen ihrer Geschichten zurückgeholt haben, spricht aus ihren Gesichtern.