Foto-grafie
„Mit der Fotografie habe ich mir ein Medium gesucht, das Begegnungen erlaubt“, sagt Mona Simon über ihre Arbeit, und so ist sie auf ihren Reisen und Auslandsaufenthalten Frauen unterschiedlichster Kulturen, Religionen, sozialer und politischer Herkunft begegnet. Inspiriert von der Frage, was es heißt, Frau zu sein, und zu lernen, was Selbstbewusstsein ist, hat sie den Frauen mit der Kamera zugehört, stets darauf bedacht, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen.
Was heißt es, Mutter, Frau, Tochter, Ehefrau zu sein? Wer bin ich? Und was bin ich wert? Die Frage nach der eigenen Identität ist aufgrund ihrer persönlichen Migrationserfahrung auch zentral in Mona Simons Leben. Mit zehn Jahren kam sie nach Deutschland, die Familie gehört der Minderheit der Siebenbürger Sachsen in Rumänien an. In der patriarchal geprägten Gesellschaft beobachtete sie eine geringere Wertschätzung von Frauen, ungleiche Behandlung von Mädchen gegenüber Jungen, aber auch die Kraft und Stärke, die sich aus dieser ungleichen Situation heraus entwickeln kann. Geprägt durch diese Beobachtung, die sie besonders auch bei ihrer eigenen Mutter bewunderte, begab Mona Simon sich selbst auf die Suche nach dem Bild weiblicher Selbstermächtigung und seinen vielen Facetten auf der Welt.
Was bin ich wert, und wer außer mir selbst darf darüber bestimmen? Diese Frage begleitet die Fotografin Mona Simon schon seit ihrer Kindheit, mal mehr, mal weniger bewusst, und wie ein lose gesponnener Faden verknüpft sie die einzelnen Begegnungen mit Frauen aus den unterschiedlichen geografischen und gesellschaftlichen Kontexten.